Biber in Luxemburg

Biber Luxemburg Situation 2008

Kartenquelle: Internet; Daten von Laurent Schley, 2008

Kurzinfo zum Biber in Luxemburg
(Laurent Schley)

Der genaue Zeitpunkt der Verschwindens der Biber in Luxemburg ist nicht bekannt, es ist aber anzunehmen, daß Biber dort, wie im benachbarten Belgien bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts überlebt haben.

Als im Jahr 2000 ein Biber in Luxemburg auftauchte, war die Sensation perfekt: nach rund 200 Jahren Abwesenheit war der Nager zurück im Großherzogtum. Im Jahr 2007 stieg die Zahl der bekannten Biberreviere im Großherzogtum auf vier an. Grund genug, einen kurzen Rückblick auf die Wiedereinwanderung des sympathischen Nagetiers zu machen.

  • Januar 2000: Biberaktivität wird an der Clerve bei Drauffelt entdeckt und verlagert sich im Sommer 2000 nach Maulusmühle
  • Februar 2002: ein Biber wird nahe der Maulusmühle vom Zug überfahren; Biberaktivität erlischt
  • Februar 2006: ein Biber wird entlang der Our bei Stolzemburg von einem Auto überfahren; gleichzeitig werden frische Fraßspuren an der Untersauer entdeckt
  • Februar 2007: zahlreiche gefällte Bäume sowie eine Biberburg werden im Zentrum des Landes an der Sauer gefunden
  • Oktober 2007: die Wasserwirtschaftsverwaltung meldet einen weiteren Biberstandort an der Untersauer, rund 20 km von dem 2006 entdeckten entfernt. Kurz darauf tauchen ebenfalls an der Clerve neue Fraßspuren auf.
  • Januar 2008: ein Biber wird südlich von Stolzemburg auf der Straße fotografiert und flüchtet dann in die Our; die Abwesenheit von Fraßspuren deutet auf ein wanderndes Exemplar hin

Auch im nahen Ausland mehren sich Bibernachweise: In Belgien sind wohl zwischen 40 und 50 Biberfamilien in einem Umkreis von 30 km von der luxemburgischen Grenze zu finden. Auch aus dem Saarland nähern sich die Biber dem Großherzogtum: im Herbst 2007 wurde bereits Biberaktivität südlich von Konz gefunden, während ebenfalls in der Südeifel mehrere Reviere etabliert wurden. An der französischen Mosel waren Biber vor einigen Jahren südlich von Nancy zu finden; im Sommer 2007 wurden aber schon Spuren nördlich von Metz entdeckt. Aus all diesen Biberrevieren in der Grenzregion dürften jährlich schätzungsweise etwa 80-120 Jungbiber vertrieben werden, welche dann neue Reviere suchen. Angesichts der Tatsache, dass die Jungbiber auf dieser Suche nachgewiesenermaßen oft 20-40 km, manchmal sogar über 100 km wandern, überrascht es schon etwas, dass in Luxemburg bisher nur vier Reviere gefunden wurden. Die Forstverwaltung geht aber davon aus, dass durchaus noch andere Biberstandorte in Luxemburg existieren könnten, die bisher unentdeckt geblieben sind


Links

http://www.environnement.public.lu/conserv_nature/dossiers/biber/


Literatur

Schley, Laurent, Luc Schmitz & Claude Schanck. 2001. First record of the beaver Castor fiber in
     Luxembourg since the 19th century. Lutra 44(1):41-42

Schley, Laurent, Claude Schanck, Michel Schaul & Carol Sinner. 2001. Neubürger und Heimkehrer
     unter den Wildtieren Luxemburgs. Beitr. Jagd u. Wildf. 26:141-154


Kontaktadresse

Dr. Laurent Schley
Service de la Conservation de la Nature
Direction des Eaux et Forêts
16 rue Eugène Ruppert
L-2453 Luxembourg


tel.: (+352) 402 201-314
mobile: (+352) 621 20 21 76
fax: (+352) 402 201-350

email:
laurent.schley@ef.etat.lu
http://www.emwelt.lu

Private Homepage: http://webplaza.pt.lu/lschley/

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